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vida-Vorsitzender für sofortige Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) sowie die mediale Berichterstattung zeichnen ein besorgniserregendes Bild der aktuellen Arbeitsmarktlage in Österreich.

Mit Ende Juli waren 341.769 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Dies bedeutet ein Plus von 31.187 Personen oder 10 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,4 Prozent. Besonders gravierend sind die Zuwächse neben den Sektoren Produktion und Bau auch im Tourismus (+12 Prozent), der in den Wirkungsbereich der Gewerkschaft vida fällt.

Arbeitsmigrationsmaßnahmen sofort zurücknehmen

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, äußert sich besorgt: „Die AMS-Zahlen bestätigen unsere Befürchtungen. Die schwächelnde Konjunktur und die bevorstehende Kündigungswelle sind klare Indikatoren dafür, dass dringend Handlungsbedarf besteht“. Für Hebenstreit sei jetzt „definitiv nicht die Zeit, zusätzliche Arbeitskräfte ins Land zu holen“. Das bedeute auch, dass Arbeitsmigrationsmaßnahmen wie die sogenannte Rot-Weiß-Rot-Card sofort zurückgenommen werden sollten. „Unser oberstes Ziel muss sein, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und zuallererst die hier lebenden Menschen in Beschäftigung zu bringen“, bekräftigt der Gewerkschafter.

Ausländische Arbeitnehmer:innen häufig betroffen

AMS-Vorständin Petra Draxl wies kürzlich auf die prekäre Lage hin und betonte, dass insbesondere Migrantinnen und Migranten (+14 Prozent) stark vom Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit betroffen seien. „Diese Entwicklungen zeigen, dass der heimische Arbeitsmarkt schon jetzt überlastet ist. Ein weiterer Zustrom von Arbeitskräften würde die Situation nur verschlimmern“, ist sich Hebenstreit sicher. Aus seiner Sicht sollen heimische Arbeitskräfte durch Investitionen in Schulungs- und Umschulungsprogramme gefördert werden. Zudem müsse die Regierung Maßnahmen ergreifen, um die Investitionstätigkeit in den Schlüsselbranchen weiter anzukurbeln. 

Arbeitslose brauchen soziale Absicherung

Zudem sollte mehr soziale Sicherheit und eine stärkere Absicherung der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen gewährleistet werden: „Die Warteschlangen vor dem AMS werden länger, und die Verzweiflung der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen wächst. Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, diesen Menschen zu helfen und ihnen eine Perspektive zu geben. Arbeitslosigkeit darf nicht das Los sein, das nie gewinnt,“ sagt Hebenstreit. Die Gewerkschaft vida kämpft weiterhin für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und stellt sich gegen jede Maßnahme, die den heimischen Arbeitsmarkt weiter belastet.

Rückfragehinweis:
Cornelia Groiss
Referat Öffentlichkeitsarbeit

Gewerkschaft vida
1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1
Tel.: +43 1 53444 79267
cornelia.groiss@vida.at

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