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Transportwirtschaft warnt vor drohendem Brenner-Chaos

Ein gesamtheitliches, bedarfs- und versorgungsorientiertes Verkehrssystem für die Route über den Brennerpass verlangen der Fachverband Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie die Fachgruppe Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Tirol (WKT). Hintergrund: Die stark belastete Luegbrücke bei Gries am Brenner ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand und wird ab Jänner 2025 aufgrund dringend notwendiger Sanierungsarbeiten jahrelang nur mehr einspurig befahrbar sein.

„Die bevorstehenden Verkehrseinschränkungen dürfen aber nicht zu einer weiteren Belastung der ohnehin angespannten Wirtschaft führen. Vielmehr braucht es für die Sanierung der Brücke ein durchdachtes Verkehrskonzept, das die ungehinderte Anlieferung von Gütern sicherstellt, damit es nicht zu Versorgungsengpässen kommt“, fordern die beiden Branchensprecher Markus Fischer (WKÖ) und Ulf Schmid (WKT).

Aus Sicht des Transportgewerbes schlagen die beiden Wirtschaftskammer-Funktionäre in diesem Zusammenhang auch vor, das bestehende Nachtfahrverbot zeitweilig aufzuheben. „Das würde zusätzliche Transportkapazitäten schaffen und den Verkehr entlasten. Wenn die Infrastruktur auch für Lkw rund um die Uhr nutzbar wäre, könnten Staus durch eine bessere Verteilung des Schwerverkehrs vermieden werden“, meinen Markus Fischer und Ulf Schmid.

Darüber hinaus appellieren der WKÖ-Fachverband und die WKT-Fachgruppe Güterbeförderung an alle Verantwortlichen, sich bei derartigen Großbaustellen dringend besser zu koordinieren und im konkreten Fall gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Transportwirtschaft praktikable Lösungen zu erarbeiten. „Zusätzliche Einschränkungen wie weitere Blockabfertigungen und Fahrverbote sind jedenfalls keine Lösung.“

WKT-Fachgruppenobmann Ulf Schmid warnt vor einer Reduzierung der Transportkapazitäten durch die einspurige Verkehrsführung. Bleiben die bereits bestehenden Einschränkungen für den Schwerverkehr wie das Nachtfahrverbot bestehen, drohen nicht nur kilometerlange Staus: „Die regionale Wirtschaft wird massiv leiden. Und man darf nicht glauben, dass es sich um ein reines Tiroler Transitproblem handelt. Denn weitere Sanierungen auf wichtigen Verkehrsrouten auf Straße und Schiene in der Umgebung, wie beispielsweise auf der Tauernautobahn A10, die zeitgleich stattfinden, verschärfen die Situation.“

www.dietransporteure.at; www.wko.at/tirol

Quelle: OEVZ

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