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Schwelende Diskussion um Verbrenner-Aus schadet Europas Wirtschaft

EU soll ihre Automobilindustrie schützen und nicht mit maßlosen Pönalezahlungen schwächen

Die eFuel Alliance Österreich begrüßt den Vorstoß Italiens, die Korrektur des Verbrennerverbots von 2026 auf jetzt vorzuziehen. Dies erklärte ihr Vorstandsvorsitzender Jürgen Roth. „Es macht keinen Sinn, den derzeitigen Schwebezustand zu prolongieren. „Die Krise der Automobilindustrie verlangt nach raschen Therapien, bevor sie sich weiter auswächst, es geht um hunderttausende Arbeitsplätze,“ warnt Roth.

Als Sofortmaßnahme müsste das Bußgeld gestrichen werden, das Automobilhersteller zahlen müssen, wenn sie den politisch vorgegebenen CO2-Flottengrenzwerte nicht erreichen. Das Volumen dieses Bußgelds wird im Jahr 2025 nach aktuellen Schätzungen der Industrie auf exorbitante 15 Milliarden Euro ansteigen. „Klar, dass die europäischen Autokäufer darunter leiden, wenn die Hersteller diese Kosten an den Endkunden weitergeben“, sagt der Alliance-Chef.

Fünfzehn-Milliarden-Pönale schwächt Industrie

Die Strafzahlungen rauben den Unternehmen die notwendige Finanzkraft, um die extremen Anforderungen des Markts und der Energiewende zu bewältigen. Sie sollten VW und Co dazu zwingen, ausreichend Modelle auf den Markt zu bringen, um den Kunden eine Auswahl zwischen Verbrennerautos und E-Autos zu ermöglichen. Nun gibt es diese Modelle, aber nicht einmal jeder sechste Neuwagen ist ein E-Auto. Dies liegt nicht an den Herstellern, sondern an den Kundenwünschen und daran, dass die flächendeckende Infrastruktur fehlt. „Für das Fehlen von Ladestationen sind aber nicht die Hersteller verantwortlich“, argumentiert Roth.

Die Bußgelder können dadurch vermieden werden, dass Hersteller Gutschriften bei E-Auto-Produzenten erwerben können. Damit verringert sich zwar das Volumen der Zahlungen, aber in diesem Fall gehen die Zahlungen an Konkurrenten, die Druck auf die europäische Industrie ausüben. Unterm Strich subventionieren europäische Autokäufer  damit den amerikanischen E-Auto-Absatz.

„Für Europa ist die Zahlung so vieler Milliarden Euro an außereuropäische Hersteller ein gewaltiger Schuss ins Knie. Dieses Geld sollte in Innovation auf allen Ebenen insbesondere in Digitalisierung, Effizienz und klimaneutrale Treibstoffe, also in die Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit und in den Klimaschutz, investiert werden“, so der eFuel Alliance-Chef. „Das Unionsrecht darf die eigene Industrie nicht länger dazu verpflichten, sich selbst das Grab zu schaufeln.“

Draghi-Report weist der EU den Weg zurück zur Wettbewerbsfähigkeit

„Europa kann weltweit Nr. 1 bei synthetischen klimaneutralen Kraftstoffen und beim hocheffizienten Verbrennungsmotor werden, diese Chance sollten wir wahrnehmen“, fordert Jürgen Roth. „Damit würden wir dem Klimaschutz neuen Schwung geben und Europa als führenden Industriestandort erhalten.“ Draghis Report fordert die Ausrichtung der Transformation an der Technologieoffenheit. Ursula von der Leyen, in deren Auftrag Mario Draghi den Bericht erarbeitet hat, kündigte innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Kommission eine Industrieagenda an, die der weiteren Schwächung der europäischen Wirtschaft als Lokomotive des Wachstums und der Transformation entgegenwirken soll. 

„Die Zulassung der synthetischen grünen Kraftstoffe und deren Förderung müssen Eckpunkte des Clean Industry Deals werden. Mit der Revision der PKW- und LKW-Verordnungen bis 2026 zuzuwarten wäre angesichts der Nöte Europas als Produktionsstandort und des drohende Verlusts hunderttausender Arbeitsplätze nicht zu verantworten“, schloss Jürgen Roth.

Kontakt:
eFuel Alliance Österreich
Dr. Stephan Schwarzer
Generalsekretär
+43 664 381 88 26
s.schwarzer@efuel-alliance.at
www.efuel-alliance.at

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