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Möglichkeiten erhalten, nicht Lösungen verbieten: „Gemeinsame Vorgangsweise gegen Verbrenner-Aus“

  • Sofortige Erhöhung von B7 auf B10 nach Vorbild von E10 in Österreich und B10 in Deutschland. Dies würde unmittelbar zu 1 Mio. Tonnen zusätzlicher CO₂-Reduktion führen.
  • Entwicklung einer Roadmap zur Erhöhung der Biokraftstoffbeimengungen: B20, B30 und B100 sowie E25 und E85.
  • Politisches Gebot als Signal an Nutzfahrzeughersteller zum verbindlichen Ermöglichen des Einsatzes von genormten biogenen Reinkraftstoffen in der Modell- bzw. Motorenpalette. Frankreich hat dies mit flächendeckenden Freigaben für beispielsweise B30 vorgemacht. Wenn Alternativkraftstoffe genormt, marktfähig und mengenmäßig zur Verfügung stehen, müssen diese inder angebotenen Palette einsatzfähig sein.

Ohne Investitionssicherheit verlieren wir Forschungs- und Entwicklungsanreize und riskieren damit unsere Versorgungssicherheit, vor allem mit erneuerbaren Energien. Das politisch motivierte Verbrenner-Verbot bringt uns folglich in die nächste Abhängigkeit.

Nicht der Verbrennungsmotor ist das Problem, sondern die fossilen Energieträger, die ihn antreiben. Um die Klimaziele zu erreichen, und dabei unseren sozialen Frieden und wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern, braucht es auch ein klares Bekenntnis zur Mobilität, allen voran auch zur leistbaren und individuellen Mobilität.

Wir stehen für Ergänzen, und nicht ersetzen. Das bedeutet nicht nur Technologiediversität bzw. -freundlichkeit, sondern auch, die heimischen Technologien noch stärker zu forcieren.

Gerade der Bereich Biokraftstoffe ist ein solcher Bereich. 2023 wurde E10 (also 10 % Bioethanol im Benzin) an den heimischen Tankstellen eingeführt. Eine lange geforderte Maßnahme, die direkte Treibhausgasreduktionen mit sich bringt. Aktuell hat beispielsweise Deutschland B10 an die Tankstellen gebracht. Dies wäre auch in Österreich sofort umsetzbar und würden im Verkehrssektor etwa 1 Mio. Tonnen CO₂-Einsparung zusätzlich bringen – durch heimische Wertschöpfung, Lieferketten und Arbeitsplätze.

Biokraftstoffe sichern schon heute Treibhausgaseinsparungen

Wo ein Wille, da gibt es auch mehr Biokraftstoffe. Denn nur wer erneuerbare Energie einsetzt, der schafft es auch fossile Energie aus dem Tank zu verdrängen.

(Erneuerbare Kraftstoffe und Energieträger im Verkehrssektor in Österreich 2023, Angabe in Tonnen, BMK, März 2024)

Jetzt gibt es natürlich Stimmen, die meinen, Biokraftstoffe bringen dem Klima und der Umwelt nichts. Dieser Meinung halten wir Fakten entgegen. Das Klimaschutzministerium belegt in seinem jährlich erscheinenden Bericht, dass Biokraftstoffe mehr als 1,3 Mio. Tonne CO₂ im Verkehrssektor einsparen. Jahr für Jahr. Und hier wird die gesamte Wertschöpfungskette miteinbezogen.

Der Bericht „Erneuerbare Kraftstoffe und Energieträger im Verkehrssektor in Österreich 2023“ sagt zum Thema Biodiesel:
„Biodiesel ist mit 85,0 % (energetisch) der mit Abstand bedeutendste Biokraftstoff in Österreich. […] Weitere Faktoren, wie eine relativ hohe Energiedichte – und ein damit vergleichsweiser hoher Substitutionsbeitrag – und die Möglichkeit, bis zu 7 Vol.-% beizumengen, begünstigen den Gesamtabsatz von Biodiesel zusätzlich. Zudem kann der Biodiesel z. B. in Frächterflotten als Reinkraftstoff eingesetzt werden.“

Die klare Mehrheitsmeinung der österreichischen Bevölkerung bestätigt die Ablehnung zum Verbrenner-Aus. Gleichlautende Studien gibt es beispielsweise aus Deutschland. Italien ist offiziell auf das Thema mit aufgesprungen.

(Kurier-OGM-Umfrage, März 2023)

Rohstoffe dort einsetzen, wo sie den maximalen Effekt erzielen

Es ist die Frage aufgekommen, ob die Verwendung von 100 % Biodiesel bzw. 100 % Biogas als Transport mit gleichwertigem oder geringerem Schadstoff- oder Treibhausgaspotential als die Bahn anzusehen ist.

(Quelle: studio Gear Up (2021)

Zu dieser Frage gibt es vom BMK folgende Antwort:
„Entsprechend § 15 Abs. 9 bzw. § 69 Abs. 10 AWG 2002 haben die unter diese Bestimmung fallenden Abfalltransporte per Bahn oder durch andere Verkehrsmittel mit gleichwertigem oder geringerem Schadstoff- oder Treibhausgaspotential zu erfolgen. Das bedeutet, dass die zu verwendenden Verkehrsmittel ein mit der Bahn vergleichbares oder geringeres Emissionspotential aufweisen müssen. Im AWG 2002 beispielhaft genannt sind Verkehrsmittel, die mittels Brennstoffzelle oder Elektromotor betrieben werden. Auch ein Verkehrsmittel, dass zu 100 % mit Biokraftstoff betrieben wird, kommen dabei in Betracht, sofern der Biokraftstoff den Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Die Betankung mit Biokraftstoffen kann z. B. mittels Tankstellenrechnung nachgewiesen werden.

Hinsichtlich der Performance von Biokraftstoffen wird auf den jährlichen Biokraftstoffbericht verwiesen. Der aktuelle Bericht 2022 belegt für 2021 1,37 Mio. Tonnen CO2-Einsparung. Damit sind Biokraftstoffe aktuell die effizienteste und vor allem größte Treibhausgaseinsparungsmaßnahme im Verkehrs- und Transportsektor.

Rückfragen:
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