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Mehr Containerumschlag im Rotterdamer Hafen

Der Güterumschlag im Rotterdamer Hafen blieb im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu unverändert. Der Umschlag erreichte 220 Mio. Tonnen. Das sind 0,3 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023 (220,7 Mio. Tonnen). Der Rückgang ist vor allem auf den geringeren Umschlag von Kohle, Rohöl und anderem flüssigen Massengut zurückzuführen.

Dagegen nahm der Umschlag von Eisenerz und Schrott, sonstigem trockenen Massengut, Mineralölprodukten und Containern zu. Der Containerumschlag stieg im ersten Halbjahr um 4,2 Prozent auf 67,1 Mio. Tonnen, beziehungsweise 2,2 Prozent auf 6,8 Mio. TEU. Im ersten Quartal war eine leichte Erholung des Containerumschlags zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Das sei eine direkte Folge der gestiegenen Nachfrage nach Konsumgütern. Darüber hinaus gibt es eine frühe Hochsaison, da die Importeure ihre Produkte aufgrund längerer Fahrtzeiten und schwankender Fahrpläne früher als üblich bestellen.

Der Suezkanal wird seit Ende 2023 wegen der Unruhen am Roten Meer nicht mehr von Schiffen durchfahren. Der Containermarkt ist noch dabei, sich auf diese neue Situation einzustellen. Aufgrund der längeren Fahrtzeit um das Kap der Guten Hoffnung ist es schwierig, genügend Schiffskapazität zu finden. Änderungen in den Fahrplänen, die gestiegene Nachfrage und schlechtes Wetter in Asien haben ebenfalls zu einer Überlastung der Häfen in Asien, im Nahen Osten und in Südeuropa geführt. Obgleich die Überlastung in Nordwesteuropa bisher begrenzt ist, gibt es Auswirkungen auf den Hafen- und Hinterlandbetrieb. Die Ankunft von Schiffen ist aufgrund von Fahrplanänderungen schwieriger zu planen. Auch die Anzahl der zu ladenden / löschenden Container pro Schiffsbesuch ist seit Beginn der Krise am Roten Meer erheblich gestiegen. Infolgedessen sind Terminals und Hinterlandverkehr mit Spitzenbelastungen konfrontiert, was zu Verzögerungen beim Containerumschlag führt.

Der RoRo-Verkehr ging aufgrund der schwachen britischen Wirtschaft um 4,1 Prozent auf 12,8 Mio. Tonnen zurück. Das Segment der sonstigen Stückgüter sank um 10,5 Prozent auf 3,1 Mio. Tonnen. Das sei auf die Containerisierung des Stückguts und die Verlagerung verschiedener Frachtpakete in andere Häfen zurückzuführen.

Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority: „Nach einer Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit sehen wir, dass die Nachfrage nach Rohstoffen und Konsumgütern wieder ansteigt. Dies führte im ersten Halbjahr zu einem Anstieg des Containerumschlags. Ob sich dieser Trend in anderen Segmenten fortsetzen wird, hängt zum Teil davon ab, wie schnell sich die europäische Industrie in den kommenden Monaten erholen wird.“

www.portofrotterdam.com

Quelle: OEVZ

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