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Hafen Antwerpen bekommt „grüne“ Kunststoffproduktion

Im Chemiecluster Antwerpen soll die erste fossilfreie Kunststoffproduktion im großen Stil entstehen. Dazu hob die A.P. Moller Holding das Unternehmen Vioneo BE aus der Taufe. Es wird sich auf die Entwicklung einer groß angelegten, fossilfreien Chemikalien- und Kunststoffproduktion konzentrieren, um den Übergang zur Nachhaltigkeit in der europäischen Chemieindustrie zu unterstützen.

Die Branche steht aufgrund der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen bei der Produktion und mangels Recyclings am Ende des Lebenszyklus – nur 9-15 Prozent werden wiederverwertet – vor großen ökologischen Herausforderungen. Auf Kunststoffe entfallen etwa 6 Prozent des weltweiten Ölbedarfs, wobei die Produktion und die Entsorgung derzeit 5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmachen.

Vioneo hat ein Produktionsverfahren entwickelt, das eine spezielle Technologie einsetzt, um Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) in großem Maßstab ohne fossile Brennstoffe zu erzeugen und dabei zertifiziertes grünes Methanol als Rohstoff nutzt. Die Methode gewährleistet ein vollständig getrenntes und rückverfolgbares Produktangebot für die Kunden. Die Herstellung erfolgt mit erneuerbarem Strom, was die Treibhausgasemissionen reduziert. Das Endprodukt wird zu 100 Prozent frei von fossilen Brennstoffen und ISCC-plus-zertifiziert sein. Es eignet sich für Anwendungen in allen Bereichen, einschließlich medizinischer Geräte, Haushaltswaren, Automobile und Verpackungen.

Der erste Vioneo-Produktionskomplex soll mit Unterstützung von Vopak Belgien und dem Hafen Antwerpen-Brügge im Vopak Energy Park Antwerpen entstehen. Im Endausbau hat die Anlage eine jährliche Produktionskapazität von rund 300.000 Tonnen. 

Die Entwicklung der Produktionsanlage und der Versorgung erfordert eine Investition von fast 1,5 Mrd EUR. Das Projekt wird in mehreren Phasen umgesetzt, wobei der Beginn für das vierte Quartal 2024 vorgesehen ist. Mit der endgültigen Investitionsentscheidung ist voraussichtlich im Jahr 2025 zu rechnen. Der offizielle Betrieb kann im Jahr 2028 aufgenommen werden.

„Die Investition bestätigt, dass unser Chemie-Cluster nach wie vor zu den besten der Welt gehört und ein großartiges Beispiel für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist. Wir freuen uns, dass mit der A.P. Moller Holding ein europäisches Unternehmen eine so große Investition in unseren Hafen tätigt. Dieses Projekt zeigt, wie die Kombination von Seeverkehr, Logistik und Industrie den Hafen Antwerpen-Brügge zu einem einzigartigen Investitionsstandort macht,“ kommentiert Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen-Brügge.

www.portofantwerpbruges.com ; www.vio-neo.com ; ​www.vopak.com

Quelle: OEVZ

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