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Erster Blutdruckmesser für Logistik in Österreich

„Das Umfeld der Logistik könnte dynamischer nicht sein. Veränderungen in vielen Belangen und geopolitische Einflüsse haben Einfluss und Auswirkungen auf die Lieferketten.“ Darauf machte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner gestern bei einer Pressekonferenz aufmerksam.

Um Lieferengpässe besser quantifizieren und analysieren zu können, wurde am Österreichischen Logistiktag in Linz der neue Austrian Supply Chain Pressure Index (ASCPI) vorgestellt. Damit unterstützt das ASCII Supply Chain Institute Austria die Logistik und Lieferketten-Management als den Blutkreislauf der heimischen Wirtschaft.

Der ASCPI liefert zeitnahe Informationen über den Status von Lieferkettenengpässen. Er dient als Instrument zur Bewertung und Überwachung des Stressniveaus und möglichen Unterbrechungen von Lieferketten. Damit bietet das Tool politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern eine wichtige Orientierungshilfe.

Denn erste Ergebnisse zeigen, dass ein Anstieg des ASCPI zu einem raschen und starken Anstieg der Erzeugerpreise  führt. Dieser wirkt sich dann mit einer Verzögerung auf die Verbraucherpreise aus.

Klaus Friesenbichler, Stellvertretender Direktor im ASCII, betont: „Um mit den Auswirkungen von Lieferkettenstress umzugehen, müssen diese zuerst messbar gemacht werden. Mit dem ASCPI liegen für Österreich erstmalig zeitnahe Informationen über Lieferkettenengpässen vor.“

Der ASCPI verbindet Informationen von zehn unterschiedlichen Teilindikatoren (fünf Indikatoren aus österreichischen Unternehmensbefragungen, fünf globale Transportkostenindikatoren). Er wird monatlich auf der ASCII Website zur Verfügung gestellt. Das nächste Update erfolgt am 15 .Juni und ist unter www.ascii.ac.at abrufbar.

„Bei längeren Stressperioden muss die Resilienz in den Lieferketten erhöht werden. Dazu können unter anderem eine Verkürzung der Lieferketten (Nearshoring), Wechsel zu alternativen Lieferanten (Dual-Sourding), der Aufbau zusätzlicher Hub- und Transportrouten oder alternative Verkehrsträger dienen“, empfiehlt ASCII-Präsident und VNL-Obmann Franz Staberhofer.

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher ergänzt in einem schriftlichen Statement: „Störungen in internationalen Lieferketten können zu Versorgungsengpässen, längeren Lieferzeiten und höheren Transportkosten führen. Das kann zu großen Herausforderungen für heimische Unternehmen führen, deren wirtschaftlicher Erfolg in vielen Bereichen funktionierende Lieferketten voraussetzt.“

www.ascii.ac.at

Quelle: OEVZ

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