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Brennpunkte Brenner, Tauern und A8 München-Salzburg

Die bevorstehende Generalsanierung der Brennerautobahn und die zeitlich überlappend geplanten Sanierungen und Sperren entlang der A8 München-Salzburg sowie der Tauernautobahn drohen zu enormen Verkehrs- und Versorgungsproblemen zu führen. Die wichtigsten Verkehrs- und Handelsrouten werden damit massiv beeinträchtigt, warnt der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) in einer Aussendung.

Der Schienengüterverkehr werde – durch das soeben gestartete Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn, aber auch wegen der vielen neuen Baustellen in Österreich – keine Alternative zur Straße bieten können, stellt ZV-Präsident Alexander Friesz klar. Völlig unkoordiniert geplante, gleichzeitige Großbaustellen auf Straße und Schiene würden auch die Logistikbranche an ihre Grenzen bringen. 

Daher appelliert der ZV nochmals an alle Verantwortlichen im Verkehrsministerium sowie den Straßen- und Schienenbetreibern, sich innerhalb Österreichs als auch mit Deutschland und Italien abzustimmen. Neben einer professionellen Koordinierung der Baustellen und Ermöglichung von Ausweichrouten sollte auch das Lkw-Nachtfahrverbot für den Zeitraum der Bauarbeiten aufgehoben werden, um Staus und Verkehrschaos zu minimieren.

Als eine der im Straßengüterverkehr meistbefahrenen Alpenrouten ist der Brennerkorridor von entscheidender Bedeutung für die Güterversorgung vieler europäischer Regionen. Nun drohen zeitgleiche bzw. einander überlappende Sperren und Einschränkungen des Verkehrs:

-) Ab 2025 wird die dringende Sanierung bzw. der komplette Neubau der Luegbrücke bei Gries am Brenner für massive Verkehrsbehinderungen von bis zu 3 Jahren führen.

-) Ab 2027 werden Sanierungsarbeiten am Tauerntunnel die zweite Hauptachse in Richtung Nord-Süd stark beeinträchtigen.

-) Im gleichen Zeitraum werden 23 Brückensanierungen entlang der A8 München-Salzburg sowie der Ausbau von 6 auf 8 Spuren (inkl. Standspuren) zwischen Rosenheim und Staatsgrenze zu weiteren Belastungen führen.

Alexander Friesz: „Wir fordern hier – im Sinne der Versorgungssicherheit – zu koordiniertem und faktenbasiertem Handeln auf. Als Entscheidungsgrundlage sollten dringend auch Potenzialanalysen und Simulationen berücksichtigt werden, die die richtige Staffelung von Projekten und die Sicherstellung von Ausweichrouten gewährleisten. Und das auch mittels Aussetzens der jetzigen Dosierungsmaßnahmen, die ohne Alternativen und Ausweichrouten zu noch mehr Staus führen werden.“

www.spediteure-logistik.at

Quelle: OEVZ

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