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Bahnausbau: SCI Verkehr sieht Österreich als Vorbild

Die Allianz pro Schiene beklagt den anhaltenden Investitionsstau. In Deutschland hat der Bund 2023 nur geringfügig mehr in seine Schienen-Infrastruktur investiert als noch im Vorjahr. Das habe nicht ausgereicht, die stark gestiegenen Baukosten auszugleichen. Das Verkehrsbündnis fordert daher neben höheren Investitionen eine langfristige Finanzierungssicherheit und Planbarkeit für sanierungsbedürftige Gleise, Weichen und Signalanlagen sowie für den Neu- und Ausbau auf der Schiene.

„Das Jahr 2023 hat nur eine leichte Aufwärtsbewegung bei den Schienen-Investitionen gebracht, aber noch nicht den lange erwarteten Durchbruch für die Finanzierung der Schienen-Infrastruktur“, sagte Andreas Geißler, Leiter Verkehrspolitik der Allianz pro Schiene, in einer Pressekonferenz. „Wir schieben bei der Sanierung der Schienen-Infrastruktur inzwischen eine Bugwelle von 92 Mrd. EUR vor uns her“, beziffert er den Investitionsstau im bundesdeutschen Schienennetz.

Im D-A-CH-Ländervergleich (siehe Grafik) hatte Österreich laut der Allianz im Jahr 2023 klar die Nase vorne. Die verkehrspolitische Priorität bei staatlichen Infrastruktur-Investitionen in Erhalt, Neu- und Ausbau liegen demnach hierzulande zu 70 Prozent auf der Schiene, während die restlichen 30 Prozent in den Verkehrsträger Straße fließen.

„Die Entwicklung unserer Pro-Kopf-Zahlen zeigt, dass andere Länder schon deutlich früher damit begonnen haben, die Schienen-Investitionen hochzufahren und davon bereits heute profitieren. Die spürbar höheren Schienen-Investitionen in Deutschland ab dem laufenden Jahr verbessern nun aber auch die Aussichten auf einen konsequenten und systematischen Ausbau des digitalen europäischen Zugsicherungssystems ETCS,“ so Maria Leenen, Geschäftsführerin von SCI Verkehr.

Ab dem laufenden Haushaltsjahr 2024 sei Besserung in Sicht, betonte auch Andreas Geißler: „Es wurde bereits das dritte Jahr in Folge etwas mehr in die Schiene als in die Straße investiert, was wir ausdrücklich begrüßen. Und ab dem laufenden Jahr 2024 wird die Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag eingelöst, erheblich mehr in die Schiene als in die Straße zu investieren.“

SCI Verkehr fokussiert auf strategische Fragestellungen im internationalen Bahn- und Logistikbusiness. Die mittelständische Unternehmensberatung wurde im Jahr 1994 gegründet und hat neben dem Hauptsitz in Hamburg Dependancen in Berlin und Köln.

Die Allianz pro Schiene ist eine gemeinnützige Interessenorganisation zur Förderung und Verbesserung des Schienenverkehrs. Der Zusammenschluss aus Zivilgesellschaft und Bahnbranche vereint mehr als 200 Unternehmen und Verbände mit insgesamt mehr als 3 Mio. Einzelmitgliedern. Die Allianz pro Schiene wurde im Jahr 2000 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

www.allianz-pro-schiene.de

Quelle: OEVZ

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