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Günther Reder: „Ohne Transport läuft nichts!“

Stagnation, wenn nicht gar Rezession, lauten die Wirtschaftsprognosen von WIFO, IHS und Co. für das Jahr 2024. Aber: „Die Transportwirtschaft hält das Land auch in Krisenzeiten am Laufen“, betonte WKOÖ-Fachgruppenobmann Günther Reder bei der Jahrestagung der oberösterreichischen Transporteure in Hörsching.

2.000 Betriebe des oberösterreichischen Transportgewerbes stellen laut Reder tagtäglich mit 25.000 Mitarbeitern die Güterversorgung in unserem Land sicher und sorgen für verlässliche und funktionierende Lieferketten. Gerade in den vergangenen, durch die Hochwasserkatastrophe gezeichneten Wochen hätten sie einmal mehr ihre Verlässlichkeit unter Beweis gestellt.

Neben globalen Herausforderungen und überzogenen Vorgaben auf EU-Ebene, unter denen Unternehmen ächzen, gibt es laut Reder bundesweit eine Reihe von Faktoren, die Österreich selbst in der Hand hat. Schmerzlich sei für die Transportwirtschaft vor allem, dass die Verkehrspolitik in den letzten fünf Jahren auf Ministeriumsebene auf einen Teil des Klimaschutzes reduziert wurde.

„Die letzten Jahre waren geprägt von Stillstand und der Verhinderung wichtiger Verkehrsinfrastrukturprojekte – Stichwort Mauthausener Brücke“, so Reder. Stattdessen werde die heimische Transportwirtschaft mit neuen und immer höheren Abgaben, grotesken Bürokratieauswüchsen und einer gnadenlosen „Anti-Transport“-Ideologie belastet. Neben zahlreichen weiteren Kostensteigerungen steht den Transporteuren nächstes Jahr eine Mauterhöhung von 12,5 Prozent ins Haus.

Nach den Nationalratswahlen setzt die Transportwirtschaft große Hoffnungen in eine neue Regierung. Reder fordert von der Politik „Mut zur Wahrheit und Bereitschaft zum Handeln“. Bereitschaft vor allem, in Krisenzeiten die Erhöhungen von Mauten sowie die CO₂-Bepreisung auszusetzen und stattdessen einen Preisdeckel für Treibstoff einzuführen.

Bereitschaft auch, den Lenkerberuf endlich als Mangelberuf anzuerkennen – die beste Lkw-Flotte bringt nichts, wenn es niemanden gibt, der sie lenkt. Und insbesondere Bereitschaft, Klimaschutz mit Hausverstand zu betreiben und mit Zielen und Anreizen anstatt mit Verboten zu arbeiten. „Wir brauchen dringend einen wettbewerbsfördernden, innovationsoffenen Wachstumsdeal, statt einen oft für Populismus und Ideologie missbrauchten Green Deal“, appelliert Reder in Richtung zukünftiger Regierung.

Neben den notwendigen Entlastungen wünscht sich der Obmann der oberösterreichischen Transporteure außerdem insgesamt mehr Wertschätzung und Akzeptanz für seine Branche – sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung – denn „läuft es im Transport nicht, läuft es in der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft nicht“.

www.wko.at/ooe; www.lkwlenker.at

Quelle: OEVZ

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