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In Wien boomen Paketboxen wie nie zuvor

Heuer ist in Wien die Zahl der Paketboxen im Vergleich zum Vorjahr bereits um mehr als die Hälfte gestiegen. Mittlerweile gibt es in der Bundeshauptstadt 1.069 derartige Abholstationen mit 77.272 Fächern. Das sind um 55 Prozent mehr Standorte (688) und um 17 Prozent mehr Fächer (66.075) als 2023.

„Paketboxen sind ein essenzielles Element einer modernen Stadtlogistik. Denn sie helfen der Umwelt, der Wirtschaft und der Bevölkerung gleichermaßen“, freut sich Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien (WKW) über den anhaltenden Boom.

Bei der Interessenvertretung sieht man Vorteile für alle in dem System. „Einerseits kommen Empfänger rascher an ihre Pakete, da sie nicht für die Übernahme anwesend sein müssen. Anderseits sparen Zusteller, Lieferanten und Kleintransporteure Zeit, da sie nicht Nachbarn um die Annahme von Paketen bitten oder weitere Zustellversuche unternehmen müssen“, erklärt Davor Sertic. Gleichzeitig sparen sich die Transporteure dank weniger Zustellversuche nicht nur Kosten, sondern auch CO₂ durch weniger Anfahrten.

Letztendlich macht es jedoch auch einen Unterschied, wo diese Paketboxen aufgestellt werden. 500.000 Packerl werden pro Werktag in Wien geliefert, rechnet der Spartenobmann vor: „Steht eine Paketbox vor großen Wohnhausanlagen, so können Zusteller alle Pakete für diese Adresse auf einmal zustellen, anstatt von Haustür zu Haustür zu gehen bzw. dazwischen zurück zu ihrem Fahrzeug, um weitere Pakete zu holen.“

So divers die Zustellbranche auch geworden ist, so unterschiedlich sind auch die Handhabungen mit diesen Boxen. Zehn Betreiber gibt es in Wien, nur die Post und Amazon wickeln über diese ausschließlich ihre eigenen Sendungen an. Die anderen acht Betreiber Easy Paketstation, MyFlexBox, Renz, Rosy’s, Storebox, TableConnect, Tamburi und Variocube, verwenden hingegen offene Systeme. Bei diesen ist derzeit noch eine Anmeldung beim jeweiligen Anbieter notwendig.

„Sinnvoll wäre daher aus Sicht der Wirtschaftskammer Wien eine einmalige Registrierung über eine gemeinsame Plattform, mit der Lieferanten und Kunden Zugang zu allen Anbietern haben“, schlägt Davor Sertic vor. „So wird die Attraktivität der Paketboxen und deren Nutzung massiv erhöht, denn das Paketaufkommen wird in den nächsten Jahren weiter steigen.“

Alles in allem seien die Paketboxen jedoch ein Gewinn. Und das auch für die Händlerinnen und Händler, so deren Obfrau Margarete Gumprecht: „Für Händler bedeuten Paketboxen eine kostengünstige und effiziente Methode, um ihre Produkte auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten zugänglich zu machen.“

www.wko.at

Quelle: OEVZ

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