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Haus-Paket-Fach-Anlagen (HPFA) – Paketfachinfrastruktur wird Teil der notwendigen Zustellinfrastruktur

Unbeaufsichtigte Zustellung in Paketfachanlagen: Wandel in der Rechts- und Regulierungslandschaft hin zu offenem Zugang für registrierte Zusteller zum Nutzen der Endempfänger.

Die weltweit größten Anbieter unbeaufsichtigter Zustelllösungen bündeln ihre Kräfte. Als Mitglieder im beratenden Gremium der Weltpostverein (UPU Consultative Committee) arbeiten auch die logistic-natives an der weltweiten Neuausrichtung des Marktes nach den Bedürfnissen der Empfänger von Warensendungen. Nachhaltige und solide Grundlagen für die bevorstehende Neuausrichtung orientieren sich an 5 Prinzipien:

  1. Empfängergesteuert: Das digitale Verwaltungssystem einer allen Zustelldiensten offenstehenden Fachinfrastruktur steht im Zentrum der Entwicklung. Entscheidend ist die elektronische Kommunikationsschnittsteller zu Empfängern und privaten Absendern von Warensendungen (inkl. Retouren). Der Empfänger ist über sein persönliches digitales Endgerät (PDA, Smartphone) verbunden. Das Fach in der unbeaufsichtigten Zustellinfrastruktur wird dem identifizierten Empfänger (Identifikation des Empfängers erforderlich) pro Zeit/pro Platz vermietet. Das Zahlungskonto ist mit dem elektronischen Endgerät des Empfängers verknüpft.
  2. Hardware ist genormt: Hardware kann überall und von Dritten hergestellt werden. Entspricht den vorgegebenen Spezifikationen, die vom Gesamtsystemvermittler (der das datenzentrierte Netzwerk betreibt) festgelegt wird. Harmonisierte Standards für den technischen und digitalen Zugang sind entscheidend und werden in Europa und weltweit überarbeitet.
  3. Offener Netzwerkansatz: Das Netzwerk der unbeaufsichtigten Zustellinfrastruktur steht allen Zustelldiensten auf gleichberechtigter/neutraler Basis offen. Dies umfasst auch den Zugang für den lokalen Einzelhandel oder weiteren identifizierten Dritten, die Warensendungen an registrierte Endempfänger senden.
  4. Europäischer Normungsausschuss: Ziel von CEN/TC331 WG5 ist die Festlegung vollständig harmonisierter, offen zugänglicher technischer und Datenaustauschstandards. Bestehende technische Spezifikationen werden im CEN überarbeitet. Internationale/Weltpost-Standards müssen an die CEN-Standards angepasst werden. Der datenzentrierte Ansatz ist am globale Postmodell vom Weltpostverein (UPU) und dem Zolldatenmodell der Weltzollorganisation (WCO) und der EU angepasst.
  5. Vorab auf Artikelebene ausgetauschte Daten: Vollständige digitale Transparenz pro Sendung (eingehend/ausgehend) ist ein MUSS. Daten zu den Waren/Handelsgütern in Sendungen, die für die unbeaufsichtigte Zustellung bestimmt sind, müssen vollständig vorab  vorliegen und mit den Wirtschaftsbeteiligten und auch zuständigen Behörden ausgetauscht werden, oder auch zu Prüf- und Auditzwecken archiviert werden.

Wer Interesse hat, aktiv an der Gestaltung mitzuwirken, ist herzlich eingeladen, dem Netzwerk des logistic-natives e.V. beizutreten Florian.Seikel@logistic.natvives.com.

Quelle: LOGISTIK express Journal 3/2024 – Handel & Distanzhandel

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