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30 Mio. EUR: In Belgien wird ein Hafen zur Steckdose

Antwerp Euroterminal (AET) stellt in Belgien den ersten Landstromanschluss für Seeschiffe bereit. Landstrom versorgt Schiffe, die im Hafen angelegt haben, umweltfreundlich und leise mit Strom und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Ökologisierung der Umschlagplätze. Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen und wird in Belgien die erste sein, die nach internationalen ISO-Normen für Seeschiffe gebaut wird.

AET ist das größte Mehrzweckterminal in Europa. Die Schiffe der Grimaldi Gruppe sind hier beheimatet. Die Lage im Inland mit multimodaler Transportanbindung, ergänzt durch moderne Containerfrachtstationen (CFS), ein Vehicle Processing Center (VPC) für Reparatur, Service und Umrüstung von Fahrzeugen und Leerfahrzeughallen machen AET zum wichtigsten Logistik-Drehkreuz mit Spezialisierung auf Stückgut, Container, Projektladungen, Schwergut, Fahrzeuge und weitere RoRo-Einheiten.

Die im AET geplante Landstromversorgung ermöglicht es an Liegeplätzen ankernden Schiffen, sich über eine „Steckdose“ am Kai mit dem örtlichen Stromnetz zu verbinden. Dadurch sinken die Emissionen von CO2, Stickoxiden, Schwefeloxiden und Feinstaub, während sich die örtliche Luftqualität verbessert und weniger Umgebungslärm entsteht.

AET wird zwei feste Landstromanschlüsse für reine Autotransporter und Con-Ro-Schiffe installieren. Obwohl die europäische Verpflichtung, bis 2030 Landstrom für Containerschiffe zur Verfügung zu stellen, nicht für Ro-Ro-Schiffe und Con-Ro-Schiffe gilt, hat sich der Betreiber bewusst anders entschieden. Damit entsteht das erste Terminal des Hafens Antwerpen-Brügge (und in Belgien), das eine „zukunftssichere“ feste Landstromanlage für Seeschiffe anbietet, die über die geltenden EU-Vorschriften und -Richtlinien hinausgeht.

Die Anlage sieht zwei Landanschlüsse mit einer Gesamtkapazität von 5 MW vor, die in erster Linie für die neuen RoRo-Schiffe von Grimaldi bestimmt sind. Die in Auftrag gegebenen Projekte haben ein Investitionsvolumen von 25 bis 30 Mio. EUR, das von der flämischen Agentur für Innovation (VLAIO) mit 4 Mio. EUR bezuschusst wird.

HOPaS (High-Voltage Onshore Power-as-a-Service), ein Technologie- und Dienstleistungskonsortium aus Techelec, Yuso und Whitewood, wird die Investition, die Installation und den Betrieb übernehmen. Der zu 100 Prozent grüne Strom wird zunächst von Windkraftanlagen erzeugt, die von „Wind aan de Stroom“ errichtet und betrieben werden. Die darüber hinaus benötigte Kapazität decken Sonnenkollektoren und zusätzliche Windkraftanlagen.

www.aet.be; www.hopas.eu

Quelle: OEVZ

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