Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Aussicht. CEE-Länder erwarten andauernden Krieg – Österreich ist besonders pessimistisch

Eine aktuelle Studie der CEPER Group zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar bestätigt: In 9 von 12 mitteleuropäischen Ländern stellen sich aktuell mehr Befragte auf einen langen Krieg ein als noch vor einem Jahr. In Österreich sind es sogar 63 Prozent der Befragten.

Während im Jänner 2023 in keinem der untersuchten Länder mehr als 46 Prozent der Befragten glaubten, dass der Konflikt noch Jahre andauern wird, erwarten im Jänner 2024 in der Hälfte der untersuchten Länder zwischen 51 und 63 Prozent der Befragten, dass sich der Krieg über Jahre hinziehen wird.

Pessimismus betreffend Kriegsdauer gestiegen

Am 24. Februar 2024 jährt sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine zum zweiten Mal. Wie schon im vergangenen Jahr, wurden auch heuer Bewohner der westlichen Nachbarländer der Ukraine sowie weitere mitteleuropäische Länder zu ihren Erwartungen hinsichtlich des Endes des russisch-ukrainischen Krieges befragt. Es zeigt sich dabei, dass in den letzten 12 Monaten in Österreich, Kroatien, Tschechien, Nordmazedonien, Polen, Serbien, der Slowakei, Slowenien und auch Ungarn die Zahl der Befragten, die glauben, dass der Krieg in den nächsten Jahren weitergehen wird, deutlich gestiegen ist.

Rumänien, Montenegro und Bulgarien bei Erwartungen stabil

Anders als in Österreich und den meisten anderen Ländern in der Region ist in Rumänien, Montenegro und Bulgarien der Prozentsatz der Befragten, die davon ausgehen, dass der Krieg bis zum Ende dieses Jahres beendet sein wird, relativ stabil geblieben. Im Jahr 2023 glaubten in Montenegro 51, in Rumänien 47 und in Bulgarien 23 Prozent der Befragten, dass der Konflikt bald vorbei sein wird. Die Stimmung in diesen drei Ländern hat sich in 2024 nicht verändert.

63 Prozent der Befragten in Österreich erwarten einen langen Krieg

Im Gegensatz zu Rumänien, Montenegro und Bulgarien glauben die Befragten in den übrigen neun Ländern heuer noch weniger an ein baldiges Ende des Krieges. Der Eindruck, dass der Konflikt noch lange andauern wird, hat sich in der Region verstärkt. Österreich ist dabei Vorreiter – während in 2023 noch 46 Prozent der Österreicher an einem plötzlichen Kriegsende gezweifelt haben, sind es in 2024 schon 63 Prozent. Auch die tschechischen Nachbarn sind so pessimistisch wie die Österreicher und erwarten, dass sich der Krieg noch über Jahre hinziehen wird.

Vor 12 Monaten rechnete in keinem der 12 Länder die absolute Mehrheit der Befragten mit einem langen Krieg. Heuer sind es jedoch bereits sechs Länder: Österreich (63 Prozent), Tschechien (63 Prozent), Kroatien (60 Prozent), Slowenien (58 Prozent), Ungarn (56 Prozent) und Polen (51 Prozent).

In der Slowakei erwarteten 2023 nur 30 und in Slowenien 35 Prozent der Befragten einen langen Krieg, inzwischen glauben 44 bzw. 58 Prozent der Slowaken und Slowenen, dass der Krieg in den nächsten 10 Monaten nicht enden wird. Auch in Nordmazedonien hat sich die Stimmung diesbezüglich verfestigt (29 Prozent in 2023 und 34 Prozent in 2024 erwarten kein baldiges Kriegsende).

Zur Methodik Umfrage

Die Meinungsumfrage wurde in 12 Ländern der mitteleuropäischen Region durchgeführt: Österreich, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Montenegro, Nord-Mazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien und Polen. Die Daten wurden zwischen dem 9. Jänner und 1. Februar 2023 und zwischen dem 8. Jänner und 7. Februar 2024 erhoben. Die Erhebung wurde telefonisch mit 1.000 Befragten pro Land durchgeführt. Die Stichprobe pro Land ist repräsentativ nach Geschlecht, Alter und der räumlichen Verteilung.

Über CEPER

CEPER ist eine Marke der CEPER Group GmbH. Das Akronym CEPER ist die Abkürzung für Central European Perspectives. CEPER ist auf mitteleuropäische Angelegenheiten spezialisiert und bietet seinen Kunden Medienbeobachtung, Marktforschung und Meinungsumfragen in der mitteleuropäischen Region an. (RED)

LOGISTIK express Journal 1/2024, Politik & Wirtschaft

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