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Digital Fairness Dialog: Finanzminister Löger setzt sich für gleiche Wettbewerbsbedingungen für Old und New Economy ein

Auftakt der neuen Veranstaltungsserie von Handelsverband und iab austria in Wien mit Beginn der österreichischen EU-Präsidentschaft

Anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 starteten der Handelsverband und das iab am 5. Juli den „Digital Fairness Dialog 2018“, um aktiv mit der Politik ins Gespräch zu treten und zukunftsfähige Lösungen für die Digitalwirtschaft und den Handel zu erarbeiten.

Künftig sollen im Rahmen der hochkarätig besetzten Veranstaltungsreihe Zukunftsfragen in den Bereichen Online und Digitalisierung thematisiert werden und ein konkreter Umsetzungsplan in enger Zusammenarbeit mit der Politik erarbeitet werden.

„Digitale Geschäfte erfordern weder eine physische Präsenz in der Region, noch spielen nationale Grenzen eine große Rolle. Umso mehr braucht die digitale Wirtschaft klare gesetzliche Rahmenbedingungen und eine faire steuerliche Erfassung, um den Steuervorteil gegenüber der traditionellen Wirtschaft auszugleichen“, stellte Finanzminister Hartwig Löger in seiner Keynote fest.

„Nur gemeinsam können wir die Risiken für den Standort geringhalten. Gemeinsam mit der Bundesregierung möchten wir einen strukturierten Dialog starten, um Österreichs Rolle bei Digitalisierungsthemen zu stärken“, so iab-austria-Präsident André Eckert.

Im Anschluss an die Rede des Finanzministers diskutierte ein hochkarätiges Podium mit Harald Waiglein, Sektionschef im BMF, Marcus Grausam, CEO der A1 Telekom Austria Group, Alexandra Vetrovsky-Brychta, iab Vizepräsidentin, Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführer der UNITO Gruppe, Walter Hitziger, Vorstand der Österreichischen Post AG und Dieter Siegel, CEO Rosenbauer.

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Besteuerung der Digital Economy. „Das Steuersystem der so genannten ‚Old Economy‘ führt zu einer Ungleichbehandlung, da die derzeitige Steuergesetzgebung die digitalen Geschäftsmodelle unzureichend bis kaum abbildet. Es besteht dringender Bedarf, das Steuersystem an das digitale Zeitalter anzupassen“, betont Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Die Diskrepanz in der effektiven Steuerlast zwischen digitalen und traditionellen Unternehmen ist massiv. Während Unternehmen mit digitalem Geschäftsmodell eine effektive Steuerquote unter 10% aufweisen, müssen die traditionellen Industrieunternehmen mehr als 23% abführen.

Handelsverband-Vizepräsident Harald Gutschi zeigte weitere Probleme des Digitalhandels durch umgangene Zölle und Steuerbetrug auf. Insbesondere asiatische Anbieter bieten der Produktpiraterie weitreichende Möglichkeiten, die in einer globalisierten Wirtschaft die Wertschöpfungskette gefährden. „Jährlich gelangen 560 Mio. chinesische Pakete im Cross-Border-Handel in die Europäische Union. 97% davon gänzlich zoll- und mehrwertsteuerfrei. Fairness beginnt damit, den Umsatzsteuerbetrug zu verhindern. Der Handel braucht keine neuen Regulierungen, sondern den Vollzug der bestehenden Gesetze“, so der Sprecher der Geschäftsführung der UNITO Gruppe.

„Durchdachte einzelstaatliche Maßnahmen können durchaus auch kurzfristig Wirkung zeigen, wie man am Beispiel Schweden mit der Einführung einer 6 Euro Bearbeitungsgebühr für die Paketverzollung sieht. In Großbritannien wiederum müssen Online-Marktplätze seit knapp zwei Jahren den Mehrwertsteuer-Verpflichtungen ihrer gelisteten Händler direkt nachkommen, wodurch jährliche Mehreinnahmen von einer Milliarde Pfund lukriert werden“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Einen ausführlichen Nachbericht sowie Pressefotos finden Sie HIER.

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